„End Fossil“ kündigt Welle von Uni- und Schulbesetzungen in der Schweiz an
Im Mai und Juni besetzen Schüler*innen und Studierende in verschiedenen Schweizer Städten Bildungsinstitutionen und fordern ein Ende des fossilen Zeitalters.
27.04.2023 – Weltweit planen Schüler*innen und Studierende im Mai unter dem Namen „End Fossil“, Universitäten und Schulen zu besetzen – auch in der Schweiz gibt es Pläne, den Alltag in Schweizer Bildungsinstitutionen ins Stocken zu bringen. Laut dem letzten Bericht des Weltklimarats braucht es einen „drastischen Systemwandel“, um die Klimakrise zu bewältigen. Gleichzeitig macht die Schweiz mit dem Bau neuer fossiler Infrastruktur Schritte in die falsche Richtung. Mit den Besetzungen will „End Fossil“ das Ende des fossilen Zeitalters einläuten. „End Fossil“ kritisiert die Bildung, welche an Universitäten und Schulen vermittelt wird, als nicht zeitgemäss. Während die Erde brennt, würden Universitäten und Schulen ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. Den Auftakt wird in der Schweiz die Besetzung der Universität Basel am 8. Mai darstellen.
Im Mai wird weltweit besetzt
Von Spanien, Uganda, Portugal bis Österreich und an vielen weiteren Orten besetzen Studierende und Schüler*innen im Mai ihre Bildungsinstitutionen. 55 Jahre nach den Uni-Aufständen sei es dringender denn je, dass die Uni wieder zu einem Ort des sozialen Wandels werde. Weltweit stellen die geplanten Besetzungen im Mai die dritte Besetzungswelle von „End Fossil“ dar – wobei im letzten Herbst insgesamt mehr als fünfzig Universitäten und Schulen besetzt wurden.
„Überall auf der Welt setzen wir uns für ein Ende des fossilen Zeitalters ein. Wir fordern alle dazu auf, sich uns anzuschliessen. Der Weg aus den Krisen liegt in unseren Händen“, sagt Lara Braidotti.
„Erde brennt – Schule und Uni pennt“
Nach den Besetzungen des Gymnasiums am Münsterplatz in Basel und dem Gymnasium Enge in Zürich besetzt die Bewegung „End Fossil“ am 8. Mai das erste Mal eine Uni in der Schweiz: Die Universität Basel. In den Wochen darauf plant „End Fossil“ weitere Besetzungen von Schweizer Bildungsinstitutionen in Zürich, Basel und in Bern. Gemeinsam fordern die Schüler*innen und Studierenden ein Ende des fossilen Zeitalters und kritisieren die Bildung in Universitäten und Schulen als nicht zeitgemäss.
„Wir werden für eine Welt ausgebildet, welche es nicht mehr gibt. Unsere Bildung wird den aktuellen, multiplen Krisen nicht gerecht. Während die Erde brennt, pennen Unis und Schulen!“, sagt Emilia Grau aus Zürich.
„Unsere Normalität zerstört unsere Lebensgrundlagen. Wir leben auf Kosten von Menschen im Globalen Süden und allen zukünftigen Generationen. Als Schüler*innen und Studierende setzen wir dort an, wo wir sind: Schulen und Unis“, findet Rosa Büchler aus Basel.
„Gerade die Uni als Ort der Wissenschaft verliert ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie sich selbst nicht nach der aktuellen Klimawissenschaft ausrichtet. Analyse reicht nicht mehr – wir müssen Konsequenzen ziehen!“, sagt Jona Rieder aus Bern.
Auftakt in Basel