Forderungen

Bildung

Systemisches Verständnis der Klimakrise: Das unzeitgemässe Narrativ der Eigenverantwortung („ökologischen Fussabdruck“ berechnen, wie spare ich am besten Strom) muss einer wissenschaftlichen Analyse der Klimakrise weichen. Die Ursache der Klimakrise als Folge unseres Wirtschaftssystems muss aufgezeigt werden. Globale Zusammenhänge und Ungerechtigkeiten sollen angemessen dargestellt und Handlungsoptionen ausserhalb der eigenen Verantwortung erarbeitet werden.

Politische Bildung: Politische Grundbildung muss ein zentraler Teil des Lehrplans werden. Schüler*innen sollen Einblick in verschiedene Aspekte der Politik erhalten, sich als politische Person verstehen und befähigt werden, aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft teilzunehmen.

Wir fordern die Anerkennung der systematischen Diskriminierung gegenüber Minoritäten. Die Aufarbeitung dieser systematischen Diskriminierung sollte die Aufgabe der Schulen sein.

Dekoloniale Perspektive: Die rassistischen ​​​​Narrative und das eurozentrische Weltbild des heutigen Schulsystems (Lehrmittel, Lehrplan) sollen aufgearbeitet und überwunden werden. Insbesondere der Kolonialismus und die Schweizer Beteiligung müssen aus Sicht der Betroffenen behandelt und ihr Fortbestehen in der neoliberalen Gegenwart kritisch hinterfragt werden.

Mehr Aktualität: Aktuelle Krisen und Geschehnisse müssen in den Unterricht aufgenommen werden und mit den Lernenden gemeinsam erarbeitet werden. Die Auseinandersetzung damit soll die Schüler*innen dazu ermutigen, sich eine eigene Meinung zu bilden und unterschiedliche Perspektiven kritisch zu hinterfragen.  ​​​​​​​

Chancengleichheit: Wir fordern, dass alle Kinder und Jugendliche, unabhängig vom akademischen oder finanziellen Hintergrund, die gleichen Chancen haben, eine weiterführende Schule zu besuchen. Da das Schulsystem kaum sensibilisiert auf Kinder mit Lernschwächen ist, ermöglicht es diesen kaum, eine weiterführende Schule zu besuchen. Wir fordern, dass der Nachhilfeunterricht ausgebaut, optimiert und für alle zugänglich gemacht wird.​​​​​​

Teilhabe: Der undemokratische Schulaufbau muss sich ändern, Schüler*innen sollen die Möglichkeit haben, die Schule als Institution mitgestalten zu können. Ausserdem muss die Hierarchie zwischen Lehrperson und Schüler*innen abgebaut werden, sodass der Unterricht eine Zusammenarbeit ist, statt die unhinterfragte Weitergabe von Inhalten. Konkret heisst das, dass Schüler*innen mitentscheiden dürfen, welche Themen behandelt werden und wie der Unterricht gestaltet wird.

Wirtschaftliche Intressen: Momentan nehmen Akteur*innen der Wirtschaft viel Einfluss auf die Bildungspolitik und formen sie nach ihren Interessen. So fordert die Economy Suisse, dass der Geschichtsunterricht gekürzt und stattdessen Wirschaft und Recht zum Grundlagenfach wird und ehemalige Mitarbeitende von Grosskonzernen bieten gemeinsam die „Wirtschaftswoche“ an, in der Schüler*innen ein Unternehmen simulieren und instruiert werden, ohne Rücksicht auf Arbeitsbedingungen möglichst lukrativ einen Konzern zu führen. Die Gesundheit und das Wohlergehen der Schüler*innen und letztendlich der Gesamtgesellschaft steht hierbei eindeutig nicht im Zentrum sondern die Wirtschaft, oder in anderen Worten: die Gewinnmaximierung für einige wenige. Wir fordern deshalb, dass wirtschaftliche Interessen den Lehrplan nicht beeinflussen dürfen, und Bildung stattdessen Mündigkeit, eine lebendige Kultur, soziale Gerechtigkeit und das gesellschaftliche Zusammenleben in den Mittelpunkt stellt. 

END FOSSIL

Entgegen jeglichen wissenschaftlichen Erkenntnissen werden mehrerorts in der Schweiz gerade neue Öl- und Gaskraftwerke errichtet und in Betrieb genommen: Dabei sind fossile Energieträger die Hauptursache für die Klimakrise, die insbesondere im globalen Süden bereits heute katastrophale Auswirkungen hat. Die Schweiz als mächtiges Land des globalen Nordens, der für den Grossteil der schädlichen Emissionen verantwortlich ist, muss daher ihre Verantwortung wahrnehmen: Ein Wegkommen von Kohle, Öl und Gas und hin zu erneuerbaren Energieträgern ist unausweichlich und muss rasch vorangetrieben werden. Deswegen fordern wir eine sozial gerechte Senkung des Energieverbrauchs, den sofortigen Stopp des Ausbaus und Betriebs von fossiler Infrastruktur, ein sofortiger Baustopp in Birr und stattdessen eine Stärkung der erneuerbaren Energien.